Flying Blind In Shenzhen |
Samstag, 29. November 2014
Clannon Miller: FIRST NIGHT - DER VERTRAG
jensrb, 02:37h
Dichtung und Wahrheit Man stelle sich folgende Prämissen vor: a) Eine 23jährige Dame, mit dem Körper einer Göttin, ist noch so unberührt wie die Jungfrau Maria. und b) Ein absolut schwanzgesteuerter Egomane ist erfolgreicher Lenker eines multinationalen Konzerns. Daraus kann als Konklusion nur folgen: Die beiden sind füreinander bestimmt. Genau das ist die Situation, wie sich sich dem Leser schon nach Studium des ersten Kapitels darstellt. Nach einer kurzen Annäherungsphase ganz im Stil von YOU'VE GOT MAIL (dt. E-M@IL FÜR DICH) wird endlich der titelgebende, aber leicht sittenwidrige, Vertrag unterzeichnet, ratifiziert und schlussendlich erfüllt. So weit, so schlüpfrig. Natürlich geht es in zwei Szenen dieses Romans richtig zur Sache, was ihm mit Recht das Prädikat „Nur für Erwachsene“ einbringen dürfte, aber diese sind in eine durchaus interessante Rahmenhandlung eingepackt, die weit über die stupiden Einleitungssequenzen eines 08/15-Pornos hinausgeht. Mehr noch, Julias Suche nach dem Vater ihres Neffen bringt richtig Spannung in die Sache, so dass man schon wissen möchte, wie diese Sache ausgeht. Ich würde soweit gehen zu behaupten, dass die Geschichte sogar ohne die, recht explizite, Darstellung sexueller Verwicklungen funktionieren würde. Dies ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass Clannon Miller den Text mit einer guten Dosis Humor gewürzt hat, der alles immer wieder auflockert, ohne dabei das Ganze ins Lächerliche abzudriften zu lassen. Dies geschieht einerseits in Form von schön formulierten Wendungen, anderseits durch die Verwendung von Übertreibungen, die vor allem in der Gedankenwelt der Protagonisten existieren. Um auch auf hohem Niveau etwas zu nörgeln – und ab hier gilt SPOILERALARM! -, so habe ich mehr Komplexität erwartet, was den Charakter des Antagonisten angeht, dessen Identität lange im Dunkeln bleibt. Besonders nach den Tagebucheintragungen von Julias verblichener Schwester schien da mehr drin gewesen zu sein. Charmant finde ich die Darstellung bezüglich der Geschlechter. Zwar werden die Kerle hier nicht selten als Menschen mit Hang zum Steinzeitbenehmen beschrieben, allerdings eher in einem amüsierten Ton anstatt es als negative Eigenschaft zu brandmarken. Die weiblichen Figuren dieses Romans können dagegen wirklich enorm zickig und nervig sein. Vor meinem geistigen Auge sehe ich Alice Schwarzer gerade im Dreieck springen... Empfehlen kann ich diesen Roman bedenkenlos Leuteb mit Humor sowie natürlich Liebhabern von erotischer Literatur. Wer nach diesem Band noch nicht genug von Julia und ihren Abenteuern hat, dem sei Clannon Millers FIRST DAY – DIE MISSION ans Herz gelegt. So und nun geh ich mal mit Kaylins Mama einen Tee trinken. LG aus Shenzhen. |
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Letzte Aktualisierung: 2016.09.09, 09:20 status
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