Flying Blind In Shenzhen
Donnerstag, 6. Oktober 2011
Manowar: GODS OF WAR


Der Ring zwischen allen Stühlen

MY ENEMIES RISE AND LOOK TO THE SKIES
THEY PRAY I WILL NEVER APPEAR
(Joey DeMaio)

Joey DeMaio ist ein glühender Verehrer von Richard Wagner.
Er ist Musiker und möchte seine Variante des RING DES NIBELUNGEN realisieren.

War Wagners Ring thematisch schon an die Sagen der nordischen Götterwelt angelehnt, so geht DeMaio gleich direkt zur Sache und erzählt die Götterdämmerung komplett aus Sicht der Asen.
Während sich Wagner in seinem Vorabend der Ereignisse, DAS RHEINGOLD, damit beschaftigt, wie Wotan aka Odin den Nibelungenschatz klaut um damit seine Schulden zu begleichen, beschäftigt sich DeMaio mit Odins Aufstieg und seiner Stellung als Göttervater.
Wagner komponierte sein Musikdrama für Theaterorchestra und Sängerensemble; DeMaio schwebte mehr die klassische Rock'n'Roll-Band, unterstützt von Sinfonieorchester und Chor, vor.
DER RING DES NIBELUNGEN ist eine, hauptsächlich in der Kulturepoche der Romantik entstandene, Oper, während GODS OF WAR der zeitgenössischen Rockmusik mit Hörbuchelementen zuzuordnen ist.
Wagner hat zur Vollendung des seines Zyklus 26 Jahre gebraucht; seit 2007 ist nur der erste Teil von DeMaios geplanter Tetralogie erschienen, d.h. er holt kräftig auf.

Den Wrestlern in der Sportszene entsprechen die Vertreter des Metal im Musikbusiness. Beide Gruppen bestehen aus harten Kerlen, die aber doch nur spielen wollen.
Beide Gruppen werden vom Rest der Welt eher belächelt.
Doch genauso wie es auch im Wrestling ernstzunehmende Leistungssportler gibt, so spielen auch etliche hervorragene Musiker am liebsten Metal in jeder Ausprägung.
Manowar ist eine Heavy Metal Band, die mit dem sogenannten True Metal sogar eine eigene Schule des Metal begründet hat, als Abgenzung zu Glam Metal und Pop Metal - den ganzen Posern halt:-)
Joey DeMaio ist der Kopf von Manowar.

Unschwer zu erraten, dass Freunde der E-Musik DeMaio entweder ignorieren oder erst gar nicht kennen. Doch auch bei der eigenen Klientel wurde GODS OF WAR nicht nur mit Freude aufgenommen. In der Tat wurden die Alben von Manowar immer theatralischer und GODS OF WAR kann man schon fast dem Klassikrock zurechnen. Vor allem die nicht unerheblichen orchstralen und die, mit viel Dramatik in der Stimme, erzählten Teile stoßen beim gemeinen Headbanger auf ungläubiges lange Haareraufen.

Da aber mein Haar ziehmlich kurz ist empfinde ich das Album als sehr gelungen und einfallsreich, auch von der lyrischen Seite.
Eric Adams (Gesang), Karl Logan (Gitarre, Komposition), Joey DeMaio (Bassgitarre, Kompsition) und Scott Columbus (Schlagzeug) zeigen mit Unterstützung von Joe Rozler (Dirigent Orchester & Chor), dass sie mehr können als nur Draufhauen.

OVERTURE TO THE HYMN OF IMMORTAL WARRIORS: Schon die Eröffnung, nur getragen von Orchester, Chor und Orgel, bringt einen in die richtige Stimmung.

THE ASCENSION: Erst gesprochen, dann gesungen, bereitet uns diese kurze Stück auf das nächste Lied vor.

KING OF KINGS: Ein Metalsong, in dem Odin und DeMaio klarstellen wo der Hammer hängt. Die Gitarren klingen, Eric Adams spricht und singt langsam, schnell, hoch und tief und Scott Columbus bearbeitet seine "Drums of Doom", dass der rostfreie Stahl nur so vibriert.

ARMY OF THE DEAD, Part 1: Adam besingt zusammen mit dem Chor die Einherjer, also das Heer der gefallenden Krieger.

SLEIPNIR: Erzählt die Geschichte von Odins achtbeinigen Pferd. Gesprochene Einleitung mündet in nächsten Metalsong.

LOKI GOD OF FIRE: Blutsbruder und Erzfeind Odins in einer Person. Der Gott des Unheils ist bestimmt der schillernste Charakter am Nordhimmel. Ein geradliniger Rocksong mit Gitarrensolo.

BLOOD BROTHERS: Astreine Powerballade. Handelt von unvergänglicher Freundschaft, wobei es nicht ganz klar wird, ob sich hier Loki an Odin wendet oder umgekehrt.

THE BLOOD OF ODIN: Mit Musik unterlegter gesprochener Text, der von Odins Leben und der mühsamen Suche nach Weisheit erzählt.

THE SONS OF ODIN: Metalsong über Kampf, Blut, Ehre, Berserkern und dem Einzug in Walhall. Von Odins leiblichen Söhnen wird nur Thor, der Gott des Donners, namentlich erwähnt.

GLORY MAJESTY UNITY: Mit Soundeffekten unterlegter gesprochener Text, der erzählt wie eine zahlenmäßig unterlegene Gruppe ihren Gegner besiegt, indem die Götter des Krieges angebetet werden.

GODS OF WAR: Das Titellied vereint Band mit Orchester und Chor. Ein opernhaftes Stück mit Gitarrensolo.

ARMY OF THE DEAD, Part 2: Entspricht musikalisch und vom Text dem ersten Teil. Der Unterschied besteht darin, dass hier auch eine Orgel zum Einsatz kommt.

ODIN: Nächster Metalsong. Vereint Odins Geschichte mit dem Thema von ARMY OF THE DEAD.Im ersten Teil benutzt Adam Sprechgesang.

HYMN OF IMMORTAL WARRIORS: Das große Finale. Eingeleitet mit akustischer Gitarre wird die Geschichte eines gefallenen Kriegers erzählt, der in Walhall seinen Platz zwischen den Einherjer einnimmt, um dort zusammen mit den Asen auf die letzte aller Schlachten, während des Ragnarök, zu warten.

DIE FOR METAL: Bonussong. Gehört eigentlich nicht zum Zyklus, ist aber ein Statement für den Heavy Metal als Lebensgefühl. Joey DeMaios augenzwinkernde Reaktion auf ein Streigespräch mit Götz Kühnemund, einem Redakteur der Zeitschrift ROCK HARD. Eine nette Zugabe.

Jedes der Lieder ist ausdrücklich einer anderen Person gewidmet. DIE FOR METAL geht natürlich an Götz Kühnemund:-)

Ich hätte wirklich nichts dagegen, wenn DeMaio sein unterschätztes Musikdrama weitererzählen, und am besten sogar beenden, würde.
Ja, ich denke auch Richard Wagner hätte seine Spaß an diesem Werk gehabt. Schließlich war er gemäß DeMaio der erste Metaller.

Wie dem auch sei, Scott Columbus wird nicht mehr mit von der Partie sein, denn der Schlagzeuger hat selbst am 04. April dieses Jahres die Regenbogenbrücke Bifröst in Richtung Asgard beschritten. Auf das Heimdall ihn passieren lasse!

THINK OF ME WHEREVER YOU ARE
WHEN IT SEEMS LIKE YOU'RE REACHING THE END
CALL ON ME, KNOW IN YOUR HEART
ON ONE YOU CAN ALWAYS DEPEND
I AM THY FRIEND
(Joey DeMaio)

***


Eric Adams, Scott Columbus (†), Joey DeMaio und Karl Logan


Sleipnir (Ken Kelly, Booklet)


Yggdrasil und die Midgardschlange (Ken Kelly, Booklet)


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