Flying Blind In Shenzhen
Freitag, 24. August 2012
Jim Butcher: STORM FRONT (The Dresden Files)


A seriously badass toad-demon coming down the ladder.

Als Harry Potter die Nase voll hatte von Kind, Kegel und Zauberministerium kehrte er England den Rücken und wanderte in die Neue Welt aus.
Dort lies er sich in Chicago nieder, um künftig als Privatdetektiv tätig zu sein.
Er nennt sich jetzt Harry Dresden.

So, oder so ähnlich hätte es gewesen sein können, aber so einfach hat es sich Autor Jim Butcher nicht gemacht. (Allein deswegen, weil J.K. Rawling bekanntlich sensibel auf Urheberrechtsfragen reagiert:-)
Trotzdem gibt es in auch in Harry Dresdens Welt eine Parallelgesellschaft von Zauberern und anderen mythischen Gestalten. Auch hier haben diese eine Selbstverwaltung, auch wenn die nicht so zentral organisiert ist, wie bei Harry Potter. Auch hier ist die Anwendung von Magie in der Öffentlichkeit strengen Regeln unterworfen. Die Nutzung Schwarzer Magie ist eindeutig verboten und wird schlimmstenfalls sagar mit dem Tode bestraft.

Im Laufe dieser Geschichte erfahren wir, dass Harry Dresden selbst nur noch auf Bewährung lebt und unter ständiger Aufsicht eines Wächters des White Councils steht. Wir lernen, dass ihn nur ein einziger Verstoss gegen die Sieben Gesetzte der Magie von seiner Hinrichtung trennt.
Das schränkt ihn natürlich gewaltig ein, aber da er andererseits mit der Mietzahlung für sein Büro im Rückstand ist, läßt er sich nicht lange bitten, als ihn Monica Sells anheuert, um ihren Gatten wiederzufinden. Das klingt harmlos genug für ihn, dass er den Fall übernimmt.

Eine weitere Einnahmequelle hat Dresden als Berater für das Chicago Police Department, genauer gesagt der Special Investigations Division (SI) unter Führung von Lieutenant Karrin Murphy. Diese ruft ihn immer dann, wenn in einem Fall unerklärliche Dinge passieren. Die beiden Turteltauben, denen während des Liebesaktes die Herzen explodiert sind, sind ein gutes Beispiel.

Wie nicht anders zu erwarten laufen die Angelegenheiten schnell aus dem Ruder und schon bald sind Freund und Feind auf Harrys Fersen. Selbst auf seine beiden Mitbewohner, den Elementargeist Bob und dem übergroßen Kater Mister, kann er sich nur bedingt verlassen.

Im Finale trägt es dann Dresden alleine mit dem Antagonisten aus und dabei kracht es gewaltig.

Jim Butcher macht seinem Nachnamen alle Ehre, denn auf den 350 Romanseiten kommen eine ganze Reihe Leute ums Leben.
Wie in seinem Nachwort beschrieben ist Butcher eigentlich ein Science Fiction und Fantasy Fan, hatte aber seinen Durchbruch mit den Abenteuern dieses übernatürlichen Ermittlers.
Dabei ist das ganze im Stil klassischer Hardboiled Detektive Romane gehalten, mit dem Zusatz, dass auch Magie real existiert. Das führt zwar zu unrealistischen Sitautionen, wie aber die Handelnden darauf reagieren ist sehr nachvollziehbar beschrieben.
Da als Erzählperspektive die 1. Person Singular gewählt worden ist, erfährt man nur Harry Dresdens subjektive Version der Geschichte. Man muss sich mit ihm von Anhaltspunkt zu Anhaltspunkt zum Täter vortasten.
Aufgelockert wird das ganze durch einige Rückblicke in Harrys Leben in Form von Erinnerungen. Hier bleibt aber vieles noch im Dunkeln, denn der Autor hat die Hintergrundgeschichte so angelegt, dass sie sich über eine ganze Serie spannen: Die Dresden Files. STORMFRONT ist der erste Teil dieser Reihe, die inzwischen stolze zehn Fortsetzungen hat.

Alles in allem ein lesenswerter und kurzweiliger Krimi. Ich werde mir sicher den Folgeroman FOOL MOON auch noch zu Gemüte führen und mal schauen, wie sich die Sache entwickelt.

Und um nochmal auf die Vornamensvetternschaft von Dresden und Potter zurück zukommen, so ist zwar ersterer tatsächlich nach bekannten Zauberern benannt worden, der Sprössling Hogwarts gehört aber nicht dazu. Der vollständige Name von Harry Dresden ist nämlich Harry [Houdini] [Harry] Blackstone [David] Copperfield Dresden. [***Nicht explizite Bestandteile***]
Unter diesem steht er auch im chicagoer Telefonbuch, für den Fall, dass Ihnen Bibi Blocksberg nicht mehr helfen kann.



Harry macht sich nicht nur Freunde

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Donnerstag, 23. August 2012
Qixi: Die Liebenden von der Elsterbrücke
Heute ist im lunaren Kalender der siebente Tag des siebenten Monats.


Umrechnungstafel Gregorianischer Kalender <=> Mondkalender für 2012

In China, Japan, Korea und Vietnam ein besonderer Tag. In China heißt er qī xī (七夕) und ist soetwas wie das fernöstliche Gegenstück zum westlichen Valentinstag. Wobei ersterer mit 2000 Jahren erheblich älter ist.

Die Chinesen der Han Dynastie (206 AC - 220 AD) waren gute Himmelbeobachter und fasziniert von den Sternen.
So blieb es ihnen natürlich nicht verborgen, dass immer um diese Jahreszeit die Sterne Wega und Altair zusammen ihren höchsten Stand am Firmament haben.

Soetwas geschieht natürlich nicht grundlos und so bildete sich die Legende von Zhī Nǚ und Niú Láng.


Alte Liebe rostet nicht, niemals

Nach dem Tod seiner Eltern war es um das Glück von Niú Láng nicht gut bestellt. Weil seine Schwägerin ihn aus dem Haus warf, fand er sich schließlich auf der Straße wieder.

Um zu überleben verdiente er sich sein Geld fortan mit Kühehüten. Er war immer gut zu den Rindern und als sich eine von ihnen mal verletzt hatte, versorgte er die Wunde, bis diese verheilt war.

Unter der Aufsicht des Himmelskaisers und der Himmelskaiserin sind Feen dafür zuständig die Wolken zu weben.
Manche der Feen nutzen ihren Feierabend gern mal, um zur Erde hinabzusteigen und in Flüssen oder Seen zu baden.

So ergab es sich eines Nachts, dass die Fee Zhī Nǚ genau in dem See badete, in dessen Nähe Niú Láng seine Herde hütete.
Es blieb natürlich nicht aus, dass sich die beiden begegneten und ineinander verliebten.

Gegen alle himmlischen Regelwerke verstoßend entschied sich die Fee einfach nicht in den Himmel zurückzukehren, sondern bei ihrem Geliebten zu bleiben.

Da Ordnung trotzdem sein muss, heirateten die beiden erstmal. Der Ehe entsprangen ein Sohn und eine Tochter.
Die Brötchen wurden durch Ackerbau und Viehzucht (er) und Weben (sie) verdient.

Alles wäre so schön harmonisch und alltäglich weitergegangen, hätten Zhī Nǚs alte Vorgesetzte sie nicht eines Tages vom Himmel aus entdeckt. Immer noch recht sauer auf die abtrünnige Fee, stieg die Himmelkaiserin herab, um diese zu entführen und sie wieder zum Wolkenweben einzusetzen.

Als er den Verlust seiner Gattin bemerkt, ist Niú Láng erst sehr bestürzt und hilflos.
Doch weil gute Taten sich irgendwann mal auszahlen, gibt sich die Kuh, die er früher mal gesund gepflegt hatte, als magisches Tier zu erkennen und bietet ihm einen Verfolgungsritt an. Niú Láng greift sich die Kinder und los geht die wilde Jagd nach Mama.

Das aerodynamische Rind hat nicht zuviel versprochen, denn schon bald kommt die fliehende Himmelkaiserin, mit der zappelnden Zhī Nǚ im Arm, in Sichtweite. Als sie die beiden fast erreicht haben greift die Himmelskaiserin in die fiese Trickkiste, zieht ihre goldene Haarnadel und erschafft den Himmelsfluss Milchstraße.

Dieser ist so breit und tief, dass nicht mal ein magisches Rindvieh ihn überqueren kann.
Völlig entsetzt und mit reichlich Tränen in den Augen standen nun Zhī Nǚ und Niú Láng mit den Kindern an ihren jeweiligen Flussufern und können sich nur traurig zuwinken.
Zufrieden mit der sträflichen Gesamtsituation läßt die Himmelskaiserin sie einfach so stehen.

Nach einer Weile werden die Elstern auf der Erde auf die beiden aufmerksam. Sie sind so gerührt davon, dass sich die beiden die Treue halten, dass sie sich entschließen etwas zu unternehmen.

In einer konzertierten Aktion erhoben sich alle Elstern der Welt und flogen hoch in den Himmel, um eine Brücke über den Himmelfluss zu bilden.

Die architektonische Meisterleistung gelang und Zhī Nǚ konnte sich mit Niú Láng auf der Elsterbrücke treffen.

Von soviel Liebe und Aufwand beeindruckt zeigt selbst die Himmelskaiserin ein wenig Herz und erlaubt, dass die beiden Liebenden einmal im Jahr zusammenkommen dürfen. Allerdings müssen sie sich danach jeweils wieder verabschieden. Gesetz ist Gesetz.

So trägt es sich zu, dass sich jeden Spätsommer die Elstern aufmachen, um die Elsterbrücke neu entstehen zu lassen, damit Zhī Nǚ und Niú Láng einen Tag lang kuscheln können.

Drunten auf dem blauen Planeten feiern die Menschen fröhlich mit und begehen zu Ehren der elsterunterstützen Turteltauben das Fest Qixi.


Zhī Nǚ schaut sehnsüchtig in Richtung Altair

Der traditionelle Name des Festes hier ist qī xī (= Siebenter Abend), ich habe aber auch Leute getroffen, die es qíng rén jié (= Fest der Liebenden) genannt haben, welches eigentlich die chinesische Bezeichnung für unseren Valentinstag ist.


Wahre LG aus Shenzhen
Jens

HINWEIS: Es gibt mehrere Versionen der oben erzählten Geschichte. Meine ist frei nacherzählt, wobei ich mich ungeniert Elementen verschiedener Darstellungen bedient habe. Es geht ja im Prinzip auch nur ums Prinzip:-)

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Mittwoch, 22. August 2012
Die World-Skat-Cooperation (WSC) und die Skatweltrangliste
Hallo Ihr Lieben.

Jetzt mal zu etwas ein völlig anderem.

Heute erhielt ich überraschender eine E-Mail von den Organisatoren des 1. Online Skat - World Cup, der von 07.01.2012 - 04.03.2012 ausgetragen wurde.

Von 414 gestarteten Teilnehmern in der Einzel-WM kam ich auf Rang 229. Dieser Platz im Mittelfeld reichte zwar nicht zur Teilnahme an der Hauptrunde, aber wenigstens hatte ich durch das Ausscheiden wieder längere Schlafperioden, denn der Austragungsserver steht in Deutschland.
Der 1. Onlineskatweltmeister ist übrigens Timo Gläss geworden.

Zurück zur E-Mail.
Es wird darüber informiert, dass mit der 1. Weltmeisterschaft im Online-Skat eine Weltrangliste der Skatspieler angelegt wurde und diese nun veröffentlicht ist.

Als Teilnehmer des Online Skat - World Cup bin ich auch gelistet, und zwar ist mein Einstiegsrang 904 (von 2560).


Mein Profil im Skat Netzwerk

Ermittelt hat die Rangliste eine Arbeitsgemeinschaft, die sich World-Skat-Cooperation (WSC) nennt.
Bisher habe ich noch nicht herausgefunden, wer sich genau dahinter verbirgt. Das mache ich mal, wenn ich etwas Ruhe habe.

Mein Fazit: Ist zwar nicht die Tennisweltrangliste***, aber besser als nichts:-)

LG aus Shenzhen.
Jens

***Der Vollständigkeit halber: Auf Rang 904 der ATP-World Tour Rankings befindet sich gerade Ruben Gonzales;-)

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Letzte Aktualisierung: 2016.09.09, 09:20


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