Flying Blind In Shenzhen
Mittwoch, 5. Oktober 2011
Justin Cronin: THE PASSAGE


Alles über Amy

Unter Führung der US-Armee soll ein extrem agressives Virus so manipuliert werden, dass man damit beinharte und langlebige Supersoldaten züchten kann.
Da Versuche an Tieren natürlich nur begrenzt über die Wirkung beim Menschen Auskunft geben, werden in einer geheimen Basis in Colorado kurzerhand menschliche Probanten infiziert.
Rekrutiert werden diese, mehr oder minder, Freiwilligen aus den Todestrakten amerikanischer Gefängnisse.
Abgesehen von Patient Null überleben tatsächlich zwölf weitere Probanten die Tests, allerdings zum Preis der kompletten Entmenschlichung und nicht einmal den Befahlshabern ist klar, was sich da auf Tiefebene 4 des Forschungskomplexes wirklich entwickelt.
Als dann schließlich die sechsjährige Amy entführt wird, um als Probant Nr. 13 herzuhalten, gerät das ganze Projekt komplett ausser Kontrolle: ZERO und seine zwölf Jünger kommen frei, um sich die Erde untertan zu machen.

Nach weiteren 92 Jahren scheint dieses Ziel fast erreicht.
Es herrscht eine gespannte Ruhe in der sogenannten First Colony in Californien.
Kurz vor dem absoluten Zusammenbruch der bekannten Zivilistation wurden einige ausgewählte Kinder hierher gebracht und mit ihnen die First Families gegründet. Zwar verirrten sich dann auch später noch einige verprengte Flüchtlinge hierher, aber im Großen und Ganzen brach der Kontakt zur Aussenwelt schnell ab.
Nur wenigen unter den Kolonisten ist bewußt, dass die durch Sonnenkollektoren gespeisten Speicherbatterien nicht ewig halten werden, genaugenommen schon kurz vor dem Kollaps stehen. Dies wiederum bedeutet, dass des Nachts die ultrahellen Scheinwerfer nicht mehr brennen würden und Licht ist das einzige was die Infizierten davon abhält die First Colony einfach zu überrennen.

Natürlich kommt Amy dem Zusammenbruch der Akkus zuvor und wie nahezu hundert Jahre zuvor geht mit ihrem Erscheinen wieder alles den Bach runter.

Eine kleine Gruppe macht sich schließlich auf den langen Weg nach Colorado, um möglicherweise die Antwort auf alle Fragen sowie ein wirkungsvolles Mittel gegen die Infizierten zu finden.

Soweit so schlecht.

Die Idee zu diesem Werk kam Justin Cronin bei einem Gespräch mit seiner (damals) achtjährigen Tochter, die gern eine Geschichte gehabt hätte, in der ein Mädchen die Welt rettet. Offenbar fing er dann an zu schreiben und lies sich treiben, was dazu führte, dass er sich heillos verzettelte. Hier wäre es wohl viel besser gewesen, wenn er statt eines mehrbändigen Ansatzes lieber auf die komprimierte Fassung in einem Buch gesetzt hatte.
So aber hat er einen wenig innovativen Roman über die Zeit nach der Apokalypse verfasst, welches ansich auch nicht schlimm wäre, wenn die Geschichte wenigstens einigermaßen gut und spannend erzählt werden würde.
Doch es ist gerade der Aufbau von Spannung, der immer wieder erfolgreich von Cronin torpediert wird.

Einige Kritikpunkte im einzelnen gefällig ? (Achtung: Es bleibt nicht aus, dass die mit SPOILERN behaftet sind!)

a) Der Leser weiß zu jeder Zeit viel mehr, als die Protagonisten. Im Vorspiel, auf den ersten dreihundert Seiten des Romans, bekommt man z.B. die Herkunft von Amy bis ins Detail serviert, sowohl vor und nach den Menschenversuchen an ihr. Auch der Verlauf des aussichtslosen Krieges gegen die Infizierten ist einem bewußt. Deshalb bleibt kaum Platz für Überraschungen. Viel besser wäre es gewesen den Leser, genauso wie die meisten Protagonisten, ein wenig im Dunkeln zu tappen lassen. So schlägt man sich aber das ein oder andere mal an die Stirn, weil man sich fragt, warum die Überlebenden sich so dämlich anstellen.

b) Am Anfang ist Amy sechs Jahre alt. Der Virus konserviert ihren Körper, sodaß sie auch nach fast hundert Jahren das Erscheinungsbild einer sechsjährigen hat. Jetzt muss man natürlich davon ausgehen, dass sich aber in diesem Zeitraum ihr Geist weiterentwickelt. Selbst ohne Anleitung durch einen Erwachsenen müsste sich ihr Verstand entwickeln, umso mehr da sie durch eine lebensgefäheliche Welt wandert. Jetzt darf man aber nicht denken, dass sie ihr Wissen, gerade über den Ursprung der Misere, den Bewohnern der First Colony mitteilt, als sie dort ankommt. Iwo, stattdessen zieht sie es vor zunächst überhaupt nicht zu reden. Auch auf der folgenden Odyssee gibt sie sich wortkarg und gibt vor allem bloß keine Hinweise auf die drohenden Gefahren. Da wirkt es geradezu verwirrend, wenn Amy gegen Ende dann plötzlich Entscheidungen epischen Ausmaßes trifft, dass den Mitreisenden sowie den Lesern glatt die Spucke weg bleibt.

c) Anders als in anderen postapokalyptischen Geschichten haben wir es hier nicht mit wiedergängigen Untoten zu tun, sondern mit kranken Menschen, die relativ unsterblich sind. Kranke also, wie in CELL von Stephen King. Obwohl in THE PASSAGE ein Virus und in CELL ein elektromagnetischer Impuls Auslöser für die Krankheiten sind, ähneln sich die Krankheitsbilder sehr. Die Infizierten handeln nicht individuell, sondern bilden Schwärme. Sie entwickeln telepathische Kräfte. Sie können entweder sehr weit springen oder gar fliegen....AAAAARGH - laßt mich.. Mal nebenbei: Wie man aus all diesen Zutaten trotzdem eine spannende Geschichte machen und selbst das Schwarmmodell wirksam in Szene setzen kann, zeigt übrigens THE STRAIN von Guillermo del Toro und Chuck Hogan.

d) Wie sich herauskristallisiert stehen alle durch die zwölf Probanten (siehe oben), direkt oder indirekt, Infizierten, unter der Kontrolle des jeweiligen Verursachers. Es gibt also zwölf Schwärme. Laut Amys Auskunft, die natürlich immer in telepathischen Kontakt mit anderen Infizierten steht, braucht man nur den Kopf einer Schlange...ups..eines Schwarms zu erledigen und der Rest ergibt sich von allein. Wie sollte es anders sein: Die Richtigkeit dieser Theorie wird auch bewiesen. In diesem Zusammenhang drängt sich dann die Frage auf, wieso nicht alle Infizieren von Patient Null, genannt ZERO, kontrolliert werden und wieso es nicht reichen würde, ihn zu entsorgen, damit alle anderen Ruhe geben ?

e) Während aus den ersten zwölf Probanten, die vor ihrer Infektion finstere Verbrecher waren, die ihr Leben schon verwirkt hatten, blutgierige Monster werden, die nur Töten im Sinn haben, schlabbert die herzensgute Amy nicht mal an Blutorgangensaft. Ah ja....

f) Für das Vorankommen der Handlung Unbeutendes, wie Fahrten von A nach B, werden ausführlich beschrieben, ja geradezu ausgewaltzt, während wirklich berührende Momente, wie z.B. der Entscheidungsprozess von Mausami und Theo die Gruppe zu verlassen und zurückzubleiben, in einem kurzen Tagebucheintrag abgehandelt werden. Ein sicheres Rezept zur Erzeugung gepflegter Langeweile.

Verlassen wir hier mal die Welt der mikroskopischen Kritik und zoomen zurück in die Totale.

Es ist der Trostlosigkeit des Roman unbedingt zuträglich, dass man ihm anmerkt, dass er als Einstieg einer Reihe konzipiert ist, denn einerseits verlangt es nach einem Showdown, der aber andererseits nicht der große Knall sein darf, denn sonst hätten unsere Helden in den Folgebänden nichts mehr zu tun, abgesehen von Eierschaukeln.
Allerdings macht Cronins großzügiger Verzicht auf einen -wie auch immer gearteten- Cliffhanger es einem leicht mit der Unlust am Weiterlesen.

Kurz gesagt hat man es hier mit einer tausendmal gehörten Erzählung ohne neue Impulse zu tun, die allein durch einen besseren Erzähler deutlich gewinnen würde.
Zwei Sterne für den endzeitlichen Teil bis Seite 302. Der dann folgende postapokalytische Rest ist zu vorhersagbar und öde.

P.S. Eine Beschwerde geht auch noch an Ballantine Books, die es mit der Qualität der Klebebindung bei dieser Ausgabe nicht allzu genau genommen haben. Obwohl ich in der Regel sehr pfleglich mit Büchern umgehe, ist mir dieses praktisch in den Händen zufallen. Das darf bei normalen Gebrauch einfach nicht passieren.

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Samstag, 17. September 2011
Mathew: Restferien in Lönstrup, Dänemark
Nach dem Aufenthalt bei Oma Heidrun in Berlin ging es für Mathew weiter Richtung Norden.

Um sich dort mit Birgit zu treffen flog er zusammen mit deren Mama und Papa in einer Cesna nach Dänemark.


Sicher gelandet auf kurviger Piste


Helden der Lüfte: Pilot Papa Maxwitat, Bordfunker Mathew und Copilotin Mama Maxwitat

Gewohnt wurde in einem Ferienhaus:


Von außen...


...und von innen. Hier mit Mathew in seinem Designerbademantel, ein Geschenk von Peter

Abgesehen von der traumhaften Umgebung...


Hallo Nordsee

...gab es für Mathew auch jede Mange zu Entdecken und erleben:

Ganz oben stand natürlich Birgits Teilnahme am Groundhandling- und Rückwärtsstarttraining im Gleitschirmseminar von Mike Küng.


Meeting der Seminarteilnehmer

Der Trainer Mike Küng schwebt ein (Foto Mathew Liang Richards)


"Mad Mike" Küng hautnah (Foto Mathew Liang Richards)

Für Mathew sprangen dabei zwei Gleitschirmtandemflüge mit Mike Küng als Piloten heraus:


Die Landung am Strand nach dem ersten Flug: Mike Küng und Mathew

Der zweite Flug: Mike Küng hat sich Mathew an den Bauch gebunden

Auch wenn man nicht immer gleich mit einem Gleitschirm fliegen kann, so tut es ein Drachen auch.


Naja, nicht so ein Drache...


...sondern so einer


Auch das Steuern solch eines Drachen will gelernt sein...


...und erfordert Training


Mathew läßt seinen Drachen steigen

Da Mathew auch andere Tiere liebt war auch der kleine Zoo eine Attraktion für ihn:


Wer schaut da raus aus dem Haus?


Mathew, der Ziegenhirte

Ponys: "Was guckst Du?"

Am Nordseestrand gab es auch jede Menge Getier:


Mensch (100% lebendig)


Blaue Qualle (möglicherweise lebendig)


Mit Sand panierter angebissener Fisch (Hat definitiv den Löffel abgegeben)


Dieser ignorante Vogel hat wahrscheinlich vom Fisch genascht

Um das Glück zu vervollständigen, fehlte nur noch Wendy, die dann auch prompt kam:


Lady Wendy und das Meer

Damit Birgit in Ruhe ihren Kurs bei Mike Küng absolvieren konnte, wollten Wendy und Mathew alleine die Umgebung per Fahrrad erkunden. Dazu musste mathew nur noch Fahrradfahren lernen:


Birgit zeigt Mathew wo es fahrradtechnisch langgeht


Mit Erfolg: Nach nur 40 Minuten saß Mathew sicher im Sattel


Da Wendy das Fahrradfahren schon beherrscht, kann es losgehen zur ersten Tour


Vorbei geht es an einem Zeugnis deutscher Wertarbeit: Ein Luftschutzbunker des Atlantikwalls


Einen Blick auf Lökken werfen


Bis zur nächsten Eisstation zum Pausieren

Dann gibt es natürlich noch die Hafenstadt Hirtshals in der Nähe:


Mathew mit dem Fischereihafen von Hirtshals im Hintergrund


Der Fischereihafen von Hirtshals mit Mathew im Vordergrund

An der Küste entlang gibt es auch nicht wenige Leuchttürme zu bestaunen:


Wendy mit wehendem Haar: Ausflug zu einem Leuchtturm.


Angekommen. Birgit mit Grog und Wendy (Foto Mathew Liang Richards)

...und so gingen die Ferien zu Ende und Mathew ging mit Birgit nach hause. Vielmehr fuhren sie mit dem Auto zurück nach Aschaffenburg.


Off Road

LG
Jens

***Mehr Fotos siehe im Kommentar***

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Mittwoch, 14. September 2011
Junwen: Befinden sich in einem Raum mindestens 23 Personen, dann ist die Chance, dass zwei oder mehr dieser Personen am selben Tag (ohne Beachtung des Jahrganges) Geburtstag haben, größer als 50 %.
Hier und heute hat aber nur eine Person von Bedeutung Geburtstag, und die heißt Mama.


Wie immer feiern wie mit alten Bekannten

Richtig gut ist diesmal unser Geschenk:

Mama bekommt ein...


iPad



...der wurde in einem Geschäft namens...


iWorld

...gekauft, welches sich im einen Einkaufszentrum namens...




iSquare

...befindet. Stilechter dürfte es kaum gehen:-)



Als kleine Insiderinformation kann ich noch bekannt geben, dass dieses Gebäude in der Nathan Road, Kowloon, Hongkong, steht.



Natürlich hat sich Mama ganz doll darüber gefreut, vor allem weil ihr alter Laptop langsam den Geist aufgibt.


Eigentlich ist jetzt mal gut und ich sollte das Gerät übernehmen


Na, geht doch

Nicht nur, dass es natürlich auch ein App für Pflanzen gegen Zombies gibt, nein es gibt etliche witzige Spiele, die vor allem nichts bzw. fast nichts kosten.

Richtig Spass macht mir z.Z. DINO CAP 2:
Dort kann man mit vier verschiedenen Kämpfern (Gangsta, Marine, Ninja oder Jedi-Ritter) jede Menge Dinosaurier plattmachen. Kein Wunder, dass die ausgestorben sind...


Die Macht sei mit mir!


Schade, dass ich den iPad nicht mit in den Kindergarten nehmen kann:-)

LG aus Shenzhen
Euer
Junwen

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Letzte Aktualisierung: 2016.09.09, 09:20


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