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Dienstag, 2. Juni 2009
Junwen und das Firemonster
jensrb, 13:05h
Hallo ihr lieben Leser. Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich total auf Monster stehe ? Angefangen hat alles mit diesen Spielkarten und diesen kleinen Bällen, die sich öffnen, sobald sie mit einem Magneten in Berührung kommen. In den Bällen und auf den Karten befinden sich Monster. Jede Art von Monster. ![]() Zuerst mußte ich Mathew besiegen, um an seine Karten heranzukommen und seit dem bekämpfe ich die Monster persönlich. Die Dinger stecken auch überall. Verdächtig oft an Orten, an die meinen Eltern mich nicht sehen wollen. Ich denke die sorgen sich um meine Sicherheit. Wenn die wüßten, was für ein Monsterexperte ich schon bin. Letzten Sonntag zum Beispiel. Da hatte meine chinesische Uroma Mei Xiang Geburtstag -es war der 91. - und es gab eine kleine gekaufte, furchtbar süße, Geburtstagstorte. Oben drauf hat Mama dann zwei Kerzen aufgestellt und angezündet. Als ich die Lichter sah, war mir sofort klar, dass es sich um Firemonster handeln muß. (Ist auch mein Lieblingswort zur Zeit.) Auf jeden Fall hat Papa das mal als kleinen Film festgehalten. Leider waren die Lichtverhältnisse nicht so gut, aber man kann trotzdem was erkennen. Außer mir wirken mit: Mama, Mathew, Guan Kou (Nachbarsjunge), meine Uroma Mei Xiang (kurz im Hintergrund) und Papa (Off-Ton). Nach dem Kuchen ging es dann weiter mit unserer Jagd auf Monster-Man. (Ob ihrs glaubt oder nicht, das Ding hat Ähnlichkeit mit Papa:-) Bis zum nächsten Mal. LG aus Shenzhen Junwen ... link Montag, 1. Juni 2009
Uwe Durst: Die dunkle Herrlichkeit
jensrb, 10:29h
![]() ...während sie dem Gehilfen die drei Pforten ihres Leibes öffnete. (4/5 Punkte) Die hier erzählte Geschichte besteht aus den drei Erzählungen von Georg Heppler, Georg Schroth sowie Karin Poignard. Die Leben der drei Protagonisten sind mannigfaltig miteinander verwoben. Auf unterster Ebene leben Herr Heppler und Frau Poignard im selben Haus, in dem Herr Schroth als Hausverwalter tätig ist. Auf der obersten Ebene haben alle drei eine ähnliche Vergangenheit. Sie enden alle in kleinbürgerlichen Verhältnissen, in denen keiner von ihnen wirklich glücklich ist, jedoch hat auch keiner von ihnen die Kraft wirklich auszubrechen. Dieser letzte Punkt betrifft auch beschriebene Nebenfiguren, wie Frau Poignards spießigen Ehemann Karl oder die Familie des Lebensmittelhändlers Knef von der anderen Straßenseite. Letztendlich sind es nur die beiden Frauen Poignard und Knef, die sich durch kleine Fluchten Inseln momentanen Glücks schaffen, indem sie sich ihren Liebhabern hingeben. Frau Poignard läßt sich gern von Herrn Schroth hart rannehmen, wenn der mal wieder eine seiner "Wohnungsbegehungen" machen muss, während Frau Knef sich fast jeden Vormittag mit dem jungen Gehilfen ihres Gatten vergnügt. Wie schon in den Biographien der drei Protagonisten beschrieben ist dieser Zustand einer vorgegaukelten heilen Welt extrem instabil und endet -zumindestens für Frau Knef- auf grausame Weise. Vom puren Inhalt her würde die Geschichte vermutlich nicht mal die hier vorliegende Novelle füllen, aber da Uwe Durst selbst ein promovierter Literaturwissenschaftler ist, spielt er viel mit Stil und Form. Dies macht den eigentlichen Reiz aus. Die drei Protagonisten erzählen ihren Anteil in jeweils einem eigenen Kapitel. Diese weisen enorme Unterschiede in ihrer Länge auf: Georg Heppler (Kapitel 1 - 6 Seiten), Georg Schroth (Kapitel 2 - 40 Seiten) und Karin Poignard (Kapiel 3 - 70 Seiten). Im ersten Kapitel, das eine Art Einleitung darstellt, werden alle relevanten Fakten und Metaphern - von denen sich einige als durchaus reale Dinge herausstellen, z.B. die Motten/Grauen Engel an der Wand - schon genannt. Das zweite Kapitel stellt die Brücke dar zwischen Wahnvorstellungen einerseits und der puren Realität anderseits. Im dritten Kapitel werden die Verhältnisse dann klarer, jedoch muss man berücksichtigen, dass aufgrund der Erzählperspektive alles subjektiv behaftet bleibt und damit nicht 100% vertrauenswürdig ist. Ein immer wiederkehrendes Thema dieser Novelle ist auch Gott. Irgendwie fürchtet man die Bestrafung durch ihn, wenn man sich "versündigt", andererseits kann man machen was man will, denn man ist der omnipotenten, aber auch willkürlich handelnden, Entität sowieso hilflos ausgeliefert bzw. ist der Allmächtige auch selbst für die Sünden direkt verantwortlich zu machen. Dies stellt jedenfalls Herr Poignard fest, während Frau Poignard sich beim lieben Gott persönlich beschwert, dass sie lieber ein guter Mensch geworden wäre, anstatt eine triebhafte Sünderin. Die ganze Zeit über macht der Autor keinen Hehl daraus, in welchem Ereignis das Szenario gipfeln wird. Daraus kann also keine Spannung bezogen werden. Doch hier ist der Weg das Ziel. Die Darstellung des Umfeldes und die Lebensumstände der handelnden Personen ist gut gelungen und läßt einen immer weiter lesen. Eine kleine Überraschung ist am Ende dann doch noch eingebaut, wenn Durst zwei ähnliche, aber eigentlich voneinander unabhängige Vorgänge, synchron laufen läßt. Sicher muss ein Literaturwissenschaftler nicht automatisch auch ein guter Schriftsteller sein, aber Uwe Durst ist hier sicher einen Schritt in die richtige Richtung gegangen. Man darf gespannt sein, ob da noch mehr nachkommt, als nur wissenschaftliche Veröffentlichungen. Freunden des Dramas sowie von ruhigen Schauerromanen gleichermaßen zu empfehlen. ... link Samstag, 30. Mai 2009
Elf Lanzen für Dan Simmons
jensrb, 07:54h
Als ILIUM im Jahre 2004 auf dem deutschen Markt erschien zeichnete sich eigentlich eine Wende ab.
Der bis dahin in Deutschland durch HYPERION und ENDYMION fast nur in Kreisen der Science-Fiction-Fans bekannte Autor Dan Simmons sollte auch hier den Durchbruch erleben. Da Dan Simmons nicht gerade zu den Autoren gehört, die wie Fließband veröffentlichen, wurde er von den deutschen Verlagen eher stiefmütterlich behandelt und es gab kaum Promoaktionen für ihn, wie man sie z.B. von den Veröffentlichungen von Stephen King Romanen kennt. Stattdessen brachte Simmons im Schnitt alle zwei Jahre in neues Werk heraus. Ob Roman oder Kurzgeschichte, alle zeichnen sich durch enormen investigativen Fleiß aus, den Simmons an den Tag legt. Ferner tanzt er auch in mehreren Genres als da wären Science-Fiction, Horror, Historischer Roman, Krimi oder gar postmodernes. Nicht selten kommt es vor, dass ein Werk sich gar nicht so einfach zuordnen läßt, sondern genreübergreifend ist. Auf seiner Webseite schreibt Simmons auch selbst, dass er sich weder als Science-Fiction- noch als Horrorautor betrachtet und auch in gar keine Schublade gesteckt werden möchte. Was für den Fan ein Grund zur freudigen Erregung ist, welches Thema der Meister denn als nächstes anpackt, läßt die deutschen Verlage offensichtlich eher ratlos werden, wie um Himmels willen man seine Sachen denn an den Leser bringen soll. So kommt es, dass z.B. die drei Roman noir HARDCASE (2001), HARD FREEZE (2002) sowie HARD AS NAILS (2003), um den Privatdetektiven Joe Kurtz, noch gar nicht in Deutschland erschienen sind, obwohl sie auf dem amerikanischen Markt gut ankamen. Simmons hat halt hier noch keinen Namen im Segment Kriminalroman. Für nicht unerheblichen Unmut, gerade bei Altlesern, sorgt die Entscheidung des Heyne-Verlages einfach mal den Titel zu ändern, wenn ein Roman von Simmons wiederveröffentlicht wird. Dies trifft besonders auf die folgenden zwei Werke zu: WELTEN UND ZEIT GENUG {Festa-2004} = HELIX {Heyne-2008} und IN DER SCHWEBE {Heyne-1994} = MONDE {Heyne-2009}. Im Prinzip auch auf SONG OF KALI {Edition Phantasia-2004} = GÖTTIN DES TODES {Heyne-2009}, allerdings hatte Heyne diesen Roman schon 1991 auch unter dem eigenen Titel erstveröffentlicht. Trotzdem sieht man an IN DER SCHWEBE, dass es sich wohl weniger um ein lizensrechtliches Problem handeln dürfte, wie es beim Wechsel von einem Verlag zum anderen schon mal vorkommt, sondern eher um einen verkaufstechnischen Trick. Traurig. Vor allem, weil Dan Simmons selbst für diesen Zustand am wenigsten kann, aber am meisten geschädigt wird. Ich habe mal einen Überblick der bisher in Deutschland erschienen Titel von Dan Simmons erstellt: ![]() Vielleicht hilft diese ja den ein oder anderen Doppelkauf zu vermeiden. (Vorausgesetzt ein potentieller Käufer findet meinen Katzenblog bevor er sein sauer verdientes Geld fehlinvestiert LOL.) *** Um die Wogen etwas zu glätten und um trotz allem ein wenig Appetit auf den Autor Dan Simmons zu machen, möchte ich hier noch ausgewählte Rezensionen zu einigen seiner Werke präsentieren. Diese Rezensionen sind selbst schon kleine Meisterwerke und ich übertreibe nicht wenn ich sage, dass die Bekanntschaft der beiden Rezensenten mein Leben bereichert hat. Viel Spaß: - Dan Simmons: SOMMER DER NACHT - Dan Simmons: DIE HYPERION-GESÄNGE - Dan Simmons: ENDYMION - Dan Simmons: LOVEDEATH - Dan Simmons: IM AUGE DES WINTERS - Dan Simmons: KINDER DER NACHT - Dan Simmons: DIE FEUER VON EDEN - Dan Simmons: DAS SCHLANGENHAUPT - Dan Simmons: ILIUM - Dan Simmons: OLYMPOS - Dan Simmons: SONG OF KALI Schweigend ziehe ich den Hut, denn dem habe ich nichts hinzuzufügen. LG aus Shenzhen Jens ... link ... older stories
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