Flying Blind In Shenzhen
Samstag, 17. Januar 2009
Der 20. Januar anno 2009


Auszüge aus der Dankesrede:

...so danken wir der ausscheidenden Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, allen voran Präsident Bush, Vizepräsident Cheney und Herrn RUMSfeld für ihr unermütliches Wirken in einer aufregenden Zeit...

...der geniale Gedanke die lästigen Bürgerrechte mit dem Totschlagargument "Krieg gegen den Terror" zu beschneiden, anstatt sie zu stärken und damit vielleicht noch das virulente Konzept "Demokratie" weltweit zu stärken..

...dass Milliarden des amerikanischen Steuerzahlers in die Taschen von Halliburton, Rockwell Collins und Co umgeleitet werde konnten, während alle glauben die Kohle wird im Irak oder in Afghanistan investiert...

...den liberalen Weicheiern samt ihrer Charta der Vereinten Nationen mal so richtig gezeigt wurde, wo der Hammer des gerechten Zorns hängt...

...aus diesem Grunde ist es uns eine Ehre, diesen wahren Helden der freien Welt einen entspannten Lebensabend im ******-Hotel CAMP DELTA auf Kuba zu wünschen. Wir sind zuversichtlich, dass im Laufe der Zeit auch Wegbbegleiter, wie Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, die Ihre revolutionären Ideen im alten Europa populär machten und umsetzen, zu Ihnen stossen werden...

...bleibt nur noch Ihnen freudig zuzurufen AUF WIEDERSEHEN und WILLKOMMEN IN GUANTANAMO BAY.



Selbstverständlich wird auch für die passende musikalische Unterhaltung gesorgt.

******************************
Mein lieber Junwen.
Ich wünsche Dir sehr, dass diese Welt auch für Dich noch lebenswert bleibt, obwohl im Augenblick Leute das sagen haben, die sich einen Dreck um das Schicksal des einzelnen kümmern.

Ich habe leider keine Macht etwas zu ändern, keine Chance gehört zu werden, aber trotzdem werde ich sie - vor allem wegen Dir - nutzen:-) Selbst wenn es nur in Form eines satirischen Traumes geschieht.

Mal sehen, was Du mal rückblickend dazu sagst.

Dein
Papa

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Freitag, 2. Januar 2009
Ein Frohes Neues Jahr von uns an alle:-)


Hallo Ihr Lieben.

Hier kommt mein erstes Lebenszeichen für dieses Jahr.

Nachdem dieses Silvester das ruhigste war, was Papa und ich bisher erlebt hatten -ok..war erst mein zweites:-) - , fing 2009 erst mal mit erhöhter Temperatur für mich an.
Die Silvesternacht war einfach schweinisch kalt für hiesige Verhältnisse und eine Heizung hat hier auch keiner :-X

So kam es, dass ich den ganzen 1. Januar das Haus nicht einmal verlassen haben. Wie öde.
Wenigstens konnte ich so Papa richtig beschäftigen. Der ist immer sehr dankbar für jede Aufmerksamkeit, die ich ihm schenke.

Dann habe ich mit Mathew zusammen noch einen Film angeschaut. Der heißt SON OF THE MASK und ist wirklich sehr komisch. Von dem Baby in dem Streifen kann ich noch einiges lernen, obwohl tanzen kann ich jetzt schon besser als der.



Nach dem Film habe ich noch kurz mit Oma Heidrun in Deutschland telefoniert, d.h. ich habe ihren Erzählungen so gespannt gelauscht, dass es mir praktisch die Sprache verschlagen hat. Naja, nächstes Neujahr geht das auch besser.

Zu allem Überfluss habe ich gegen Abend auch noch eine verstopfte Nase bekommen. Toll:-(

Jetzt habe ich die Nase voll.

LG aus Shenzhen
Euer
Junwen

P.S. Ich soll auch noch Liebe Grüße von meiner Familie hier an euch alle weiterleiten...ist hiermit erledigt.

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Dienstag, 30. Dezember 2008
Peter F. Hamilton: PANDORA'S STAR


Wie man einen Spannungsbogen fachgerecht zerlegt
(2/5 Sterne)

Die Gesellschaft im Jahre 2380, genannt das Commonwealth, wird durch zwei Dinge besonders geprägt:

1. Der interstellare Transport wird durch Krümmung des Raumes, also künstliche Wurmlöcher, möglich gemacht. (Überlichtschneller Flug mit Raumschiffen ist dagegen nach wie vor nicht möglich.)

2. Die meisten Menschen sind durch die Technik der "Verjüngung", oder im schlimmsten Fall durch "Klonen", relativ unsterblich. Im letzteren Fall wird das auf einem Chip gespeichterte Bewußtsein inklusive Erinnerungen auf den Klon übertragen.

Als Astronomen 750 Lichtjahre vom Commonwealth-Gebiet zwei Sonnensysteme entdecken, die von sogenannten Dyson-Sphären umschlossen werden, also Kraftfelder die außer für Wärmestrahlung undurchlässig sind, möchte man der Sache auf den Grund gehen. Da allerdings die stationären Wurmlochgeneratoren auf den besiedelten Planeten eine so große Entfernung nicht überbrücken können, wird die Technik dafür in ein Raumschiff eingebaut.
Nachdem alle ethischen, politischen und vor allem ökonomischen Hindernisse aus dem Weg geschafft sind, fliegt die SECOND CHANCE zum Sonnensystem Dyson Alpha und löst eine Kette von Ereignissen aus, welche in einer Invasion des Commonwealth-Territoriums münden.

Mit 1144 Seiten ist dies der erste einer zweiteiligen Space Opera. Wie es sich für eine solche gehört werden verschiedene Protagonisten, parallele Handlungsebenen und dutzende von fremden Welten vorgestellt. Selbstverständlich dürfen auch einge außerirdische Rassen nicht fehlen.
Obwohl alle Zutaten vorhanden sind, wollte mir das Gericht einfach nicht munden.
Es wäre wohl unfair, wenn man jede Space Opera mit Dan Simmons Meisterwerken HYPERION & ENDYMION vergleichen würde, aber Peter F. Hamilton hat mit dem ARMAGEDDON-Zyklus (engl. NIGHT'S DAWN-Trilogy) seine persönliche Meßlatte selbst auch sehr hoch gehängt.

Das Hauptproblem ist, dass Hamilton es hier nicht schafft einen konstanten Spannungsbogen aufzubauen.
Dabei fängt das ganze mit einem wirklich witzigen Prolog an, der Lust auf mehr macht. Danach gibt es drei Hauptstränge sowie mehrere Seitenlinien der Geschichte, denen es zu folgen gilt:

- Die Vorbereitung und die Durchführung der Erkundungsflüge nach Dyson Alpha.
- Die Jagt der Polizistin Paula Myo nach den Köpfen einer Terrororganisation, welche sich die "Guardians of Selfhood" nennt und die selbst auf Suche nach einem vermeintlichen Außerirdischen sind, der von allen nur "Starflyer" genannt wird, um ihn zu vernichten.
- Die Odyssee von Ozzie und Orion auf den Pfaden der Silfen, einer elfenähnlichen außerirdischen Rasse, die es trotz strikter Ablehnung jeglicher Technik schafft unzählige Welten zu besuchen. Sie sollen nun nach dem Geheimnis der Dyson-Systeme befragt werden.

Für sich genommen sind die drei Handlungsebenen auch gar nicht so schlecht und würden sicher drei passable Science Fiction Romane abgeben, allerdings mißlingt das Verweben total.
Dies führt zu Lücken der inneren Logik der Geschichte, die einem den Spaß nehmen können.
Man muß sich vorstellen, dass es 2380 unglaubliche technische Möglichkeiten gibt, vor allem das Uninet, durch das man zu jeder Zeit und an jedem Ort gewünschte Informationen aller Art abrufen kann, trotzdem schaffen es die "Guardians of Selfhood" auf dem Planeten Far Away einen blutigen Guerillakrieg zu führen, ohne dass ihnen der Commonwealth mal richtig auf die Finger klopft. Noch lächerlicher wirkt es, wenn man bedenkt, dass der Teil der Terrortruppe, der auf Far Away verweilt aus Klans schottischer Abstammung besteht, deren Mitglieder vom Rest des Commonwealth keine Ahnung haben und die tatsächlich auf Reittieren (!) schwer bewachte Konvoys angreifen und auch noch gewinnen, während die Führer der "Guardians of Selfhood" sich auf anderen Planeten hochtechnologisches besorgen und auch in James Bond Manier benutzen. Irgendwie vermisse ich hier Konsequenz.

Auch die sagenhaften Silfen sind nicht wirklich spannend. Jeder weiß, dass diese nur zu finden sind, wenn sie gefunden werden wollen und auch dann nur in Rätseln reden. Trotz ihrer Technophobie haben sie offensichtlich ein Netz von wurmlochähnlichen Verbindungen geschaffen, dass etliche der Menschheit bekannte und noch mehr unbekannte Welten miteinander verbindet (Magie?). Leider sind die Zugänge zu diesem Pfad gezielt nur von den Silfen selbst zu finden.
In der ganzen Zeit macht sich aber nur eine Person auf, um die Unterstützung dieser sehr alten und vor Wissen strotzenden Rasse zu suchen. Das gibt für mich einfach keinen Sinn.

Die endlosen Beschreibung der Großen Familien von der Erde oder den Interstellaren Dynastien, ihrer dolce vita, den konspirativen Gesprächen und Konferenzen führen zu seitenlangen Darstellungen, die nicht wirklich dem Fortgang der Geschichte dienen und den Spannungsbogen jedesmal stark abflachen lassen.(gähn!)

Als es dann endlich zum Flug der SECOND CHANCE kommt, wird es sehr spannend, doch anstatt diese Expedition erzähltechnisch richtig auszunutzen, ist sie nach einigen Seiten schon wieder vorbei:-(
Hier begeht Hamilton sogar einen Kardinalsfehler: Anstatt die Enthüllung der Geheimnisse von Dyson Alpha durch die Expedition lüften zu lassen, selbst auf die Gefahr hin nicht jedes Deteil herauszubekommen, sieht man die Welt auch noch durch die Augen der Bewohner und bekommt deren Geschichte auf einem Silbertablett präsentiert. Dadurch wird der Rest des Romans so flach wie die Erde des Mittelalters.

Ein wenig kratzt Hamilton dann ab Kapitel 24 (Seite 1020) die Kurve, wenn nämlich der nukleare Angiff auf 24 Planeten des Commonwealth erfolgt. Auch wenn nichts wirklich überraschendes mehr passiert, erhöht die Kriegsberichterstattung deutlich das Tempo der Geschichte.

Deshalb werde ich mir auch die Fortsetzung JUDAS UNCHAINED zu Gemüte führen und hoffen, das Hamilton wieder zu den Stärken des ARMAGEDDON-Zyklus zurückkehrt.
Auf jeden Fall werde ich berichten...

Auf Deutsch ist PANDORA'S STAR übrigens wieder einmal in zwei Teilen herausgegeben worden: DER STERN DER PANDORA und DIE BOTEN DES UNHEILS.

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Letzte Aktualisierung: 2016.09.09, 09:20


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